Violences domestiques

Zusammenfassung
Häusliche Gewalt wurde lange Zeit versteckt, verleugnet und von den Opfern als schändlich angesehen. Dennoch ist sie eine konkrete Realität, die in unserem Land alle zwei Wochen eine Frau tötet und die Zivilgesellschaft jährlich mehrere Millionen Franken kostet. Daher kann diese Art von Gewalt nicht mehr als rein private Angelegenheit betrachtet werden. Die Isolation der Opfer aufgrund von Unverständnis des Phänomens, Vorurteilen, Angst und der Unkenntnis von Hilfsstrukturen ist nicht länger hinnehmbar. Häusliche Gewalt ist ein komplexer Fall und keine Disziplin kann ihn allein bewältigen. Lösungen gehen daher alle an. Anfang der 2000er Jahre gründeten Fachleute in der Westschweiz das Programm “C’est assez” (Es reicht). Es folgte ein langer Weg, um die Problematik der häuslichen Gewalt ins Rampenlicht zu rücken und ein kohärentes Netz von Pflege-, Betreuungs- und Präventionsmaßnahmen aufzubauen, das sowohl von Krankenpflegern, Sozialarbeitern, Polizisten, Ärzten und Psychologen als auch von Richtern und Politikern unterstützt wurde. Dieses Buch erzählt von Erfolgen, Misserfolgen und Hoffnungen und versucht vor allem, jedem Bürger bewusst zu machen, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte: häusliche Gewalt zu verhindern und sie zu einer Angelegenheit der öffentlichen Gesundheit zu machen.
Die Autorinnen
Marie-Claude Hofner ist Ärztin für öffentliche Gesundheit, assoziierte Ärztin in der Abteilung für Gewaltmedizin des Centre hospitalier universitaire vaudois und vertritt die Schweiz im Netzwerk “European Minister of health national focal persons for violence and injury prevention” der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie ist Präsidentin der Charlotte-Olivier-Stiftung, die Projekten im Bereich der öffentlichen Gesundheit eine interdisziplinäre Plattform bietet, die frei von beruflichen oder disziplinären Zugehörigkeiten ist. Sie war acht Jahre lang Präsidentin der kantonalen Kommission für Prävention und Gesundheitsförderung des Kantons Freiburg. In den 1980er Jahren war sie als Verantwortliche für die Ausbildung von Fachkräften im Bundesamt für Gesundheit an der Bekämpfung der HIV/AIDS-Epidemie beteiligt. Seitdem hat sie in den Bereichen Mißbrauch von Kindern und häusliche Gewalt geforscht und das interdisziplinäre Programm zur Bekämpfung häuslicher Gewalt “C’est assez” initiiert und geleitet, das zur Gründung der Abteilung für Gewaltmedizin führte.
Nataly Viens Python ist Krankenschwester und hat sich auf öffentliche Gesundheit spezialisiert. Sie studierte an der Université du Québec in Rimouski und an der Université Henri Point Carré in Nancy. Ihr Interesse an der Qualität der Pflege führte sie dazu, ihre berufliche Tätigkeit auf Lehre und Forschung auszurichten. Sie initiierte und entwickelte fünf Jahre lang das Programm zur Bekämpfung häuslicher Gewalt “C’est nez”. Da sie sich mit Fragen der öffentlichen Gesundheit und der Entwicklung von Präventionsprogrammen beschäftigt, setzt sie sich für die Weiterentwicklung der Themen Gesundheit und Altern ein. Derzeit ist sie Forschungsdekanin am Institut et Haute Ecole de la santé la Source in Lausanne und assoziierte Professorin an der Université du Québec à Rimouski. Sie trägt zur Entwicklung neuer Erkenntnisse in der Pflege bei, indem sie die Entwicklung der Forschung in den folgenden Bereichen fördert: Gesundheit und Alter, psychische Gesundheit und Psychiatrie, Innovation in der Pflege und Professionalisierung, Gesundheitsförderung und Gesundheit in der Gemeinschaft.
Quelle: www.payot.ch

Commentaires

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Kategorien