Arbeitsgruppe Kinderschutz der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie
Präambel
Die Arbeitsgruppe Kinderschutz (AGK) der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie (SGP) veröffentlicht seit 2009 jährlich Statistiken über Kinder, die wegen vermuteter oder tatsächlicher Mißbrauchshandlungen in einer Schweizer Kinderklinik ambulant oder stationär behandelt werden.
Fast alle grossen und mittelgrossen Kinderkliniken haben über die Zeit an der Umfrage teilgenommen. Daher geht die GPE-SSP davon aus, dass die Statistiken mit großer Sicherheit einen hohen Anteil der in einer Schweizer Kinderklinik behandelten Fälle von Kindesmisshandlung enthalten.
Zum ersten Mal wird 2014 in einer der Schlussfolgerungen der Zusammenhang zwischen häuslicher Gewalt und der steigenden Zahl von Fällen psychischen Mißbrauchs von Kindern erwähnt, die sehr häufig zumindest indirekt betroffen sind. Im Jahr 2021 werden die Fälle von psychischer Gewalt durch häusliche Gewalt erstmals beziffert. Es erschien der Stiftung KidsToo sinnvoll, diese Daten in einer zeitlichen Perspektive zu präsentieren, die die Entwicklung der verschiedenen Daten besser erkennen lässt und möglicherweise Fragen generiert.
Das Wichtigste in Kürze
Die neueste Version der Studie finden Sie hier (FR, DE)
Die Anzahl der Opfer hat sich zwischen 2009 und 2024 fast verdreifacht (*2,7). Der Anteil der sehr jungen Kinder (< 1 Jahr) ist viermal so hoch wie in der minderjährigen Bevölkerung. Mädchen machen etwa 50% der Opfer, aber etwa 80% der Opfer sexueller Gewalt aus.
Die kumulierten Anteile der Fälle von physischer und psychischer Gewalt sind seit 2017 auf 55% gesunken. Der Anteil der sexuellen Misshandlung ist seit 2009 allmählich auf 14,2% im Jahr 2024 gesunken. Der Anteil der Fälle von Vernachlässigung steigt seit 2016 und erreicht 2023 30.4%.
Kinder sind zu 70% Opfer von Personen in der Familie. Sexuelle Gewalt innerhalb der Familie tritt jedoch im Verhältnis nur dreimal seltener auf als Gewalt durch Dritte.
Im Jahr 2024 machen minderjährige Täter zwar nur 15,9% der Täter aus, aber 27,3% der Täter von sexueller Gewalt und 25,9% der Täter von körperlicher Misshandlung.